Was können wir von hier aus für die Menschen in der Partnerstadt tun? Außer spenden und beten? Das werde ich als Vorsitzende des Hilfswerks Kirche im Osten immer wieder gefragt, gerade auch angesichts der angespannten gesellschaftlichen Situation in Russland. Dazu möchte ich einige grundsätzliche Gedanken formulieren - über die russische Partnerschaft hinaus.
Zuerst greife ich eins der Stichworte wieder auf: beten. Für die Geschwister beten: wenn das wirklich viele täten, wäre das eine große Sache. Gottes Beistand für die Christen in Russland erbitten, insbesondere für die Protestanten: dass Gott ihnen Weisheit schenke im Umgang mit den Behörden, Mut zum Bekenntnis, Vertrauen darauf, dass ihre Sache in Gottes Händen liegt. Diese Fürbitte ist das eine.
Krasser könnte der Unterschied kaum sein: bei uns Schneeregen Ende Mai und in Nowo 30 Grad im Schatten und beides nennt sich Frühling! Anfang Mai haben die Geschwister in Russland ihr Osterfest gefeiert. Einige Babuschki haben persönlich geschrieben, den anderen Paten und den Spendern allgemein gilt der österliche Gruß der Gemeinden: „Christus ist auferstanden“ - Er ist wahrhaftig auferstanden“. Sechs Wochen lagen diesmal zwischen den Osterterminen in Ost und West, und obwohl wir schon Pfingsten gefeiert haben, ist diese Botschaft topaktuell.
Dank des Internets und der Möglichkeit Mails zu schicken, sind wir jederzeit gut informiert über die Situation in unseren Partnergemeinden. Fast jeden Tag kommt eine Mail mit Fotos aus dem Leben der russischen Kirchenleute. Darüber hinaus waren jetzt schon zweimal deutsche Gäste in Nowo, von denen wir ebenfalls bestens informiert wurden.
Nicht nur ausländische Nichtregierungsorganisationen (NGO) werden von den Behörden verdächtigt, die russische Opposition zu stärken. Die Kampagne zur Überprüfung der NGOs auf Verbin-dungen zum Terrorismus und auf evtl. Finanzierung ihrer Tätigkeiten aus dem Ausland, im Juni 2012 per Gesetz beschlossen, hat nach den Menschenrechtsorganisationen nun die Kirchengemeinden erreicht. Ins Visier der „Staatsschützer“ sind hier vor allem die nicht-orthodoxen Gemeinden geraten.
In Nowotscherkassk hat es zuerst die kleine katholische Gemeinde erwischt. Ihre 50 Mitglieder nutzen ein Kirchlein aus dem späten 19. Jh. gegenüber der Universität. Wie die Internetplattform newsru.com am 1. April verbreitete, wurde die Gemeinde am 15. März überprüft.
Noch immer leiden viele alte Menschen in Russland Not. In unserer Partnerstadt Nowotscherkassk können wir gezielt helfen - mit 50 € im Quartal.
Unser größtes Projekt, die Aktion Babuschka, ist eine persönliche Hilfe für bedürftige Rentner. Sie entstand nach einer Idee der Iserlohner Künstlerin Ulrike Langguth.
Mehr als 200 alte, einsame, in teils sehr ärmlichen Verhältnissen lebende Menschen werden mit einem monatlichen Lebensmittelpaket versorgt.
Mit großer Freude und Dankbarkeit erwarten sie den Besuch der Gemeindemitarbeiter, die ihnen das Paket bringen und ein bisschen Zeit zum Zuhören haben.
"Kirche im Osten" hat seit mehr als 20 Jahren enge Kontakte zu protestantischen Kirchengemeinden in Iserlohns südrussischer Partnerstadt Nowotscherkassk. Wir unterstützen diese Gemeinden finanziell in ihrer missionarischen und diakonischen Arbeit. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Projekte entwickelt, die von Spendern aus ganz Deutschland regelmäßig oder sporadisch getragen werden. Unser größter Partner vor Ort ist die Gemeinde von Pastor Vladimir Romanenko.
Sind Sie interessiert? Infos erhalten Sie unter Tel. 02371/25747.
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