Europatage in Iserlohn -

Mit Gästen aus Nowotscherkassk

Mamalyga iserlohnkleinVom 2. - 4. November 2018 fanden in Iserlohn Europäische Begegnungstage statt, zu denen Vertreter aus allen kommunalen und kirchlichen Partnerschaften eingeladen waren. Anlass waren zwei herausragende Ereignisse in der europäischen Geschichte, deren man gemeinsam gedenken wollte: der Beginn des 30-jährigen Krieges vor 400 Jahren, der ganz Europa ins Elend stürzen sollte, und das Ende des 1. Weltkrieges im November 1918. Eingeladen hatte das Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde Iserlohn-Letmathe. 

Die Europäische Idee braucht frischen Schwung und neuen Elan. Denn „die Europäische Einheit hat wegen des wachsenden Populismus und des zunehmenden Nationalismus derzeit einen schweren Stand“, so der gastgebende Letmather Pfarrer Burkhard Hölscher.

Rund 35 Gäste aus neun Kirchen- und Städtepartnerschaften aus Frankreich, den Niederlanden, Österreich, Polen, Rumänien, Russland, Ungarn und Deutschland (Sachsen) folgten der Einladung und erlebten interessante Begegnungen. Aus Iserlohns russischer Partnerstadt nahm das Ehepaar Alexander und Vera Mamalyga als Gäste unseres Hilfswerks teil; sie verbrachten insgesamt eine Woche bei den deutschen Freunden. Die beiden sind Hauseltern in dem kirchlichen Heim für junge Mädchen und sehr aktiv in der Gemeindearbeit tätig.

Eröffnet wurden die Begegnungstage am Freitagnachmittag in der Friedenskirche Letmathe. Am Abend traf man sich zur Vernissage der Ausstellung „Europa – in Vielfalt geeint“, die der Kunstverein Iserlohn zusammen mit 50 Künstlern gestaltete. Samstags stand ein Ausflug nach Münster auf dem Programm, in die Stadt, in der 1648 der Westfälische Frieden geschlossen wurde, mit dem der 30-jährige Krieg zu Ende ging. Abends folgte eine Aufführung des Liedoratoriums „Dietrich Bonhoeffer“ von Kirchenmusikdirektor und Professor Matthias Nagel in der Friedenskirche.
Den Abschluss bildete dann ein ökumenischer Gottesdienst am Sonntag  unter dem Motto „…und richte unsere Füße auf den Weg des Friedens“.

Alexander Mamalyga sagte in seinem Grußwort u.a. Folgendes: "Iserlohn und Nowotscherkassk sind seit 20 Jahren Partnerstädte. Wir freuen uns sehr über diese Freundschaft und schätzen die Beziehungen sehr hoch ein. Herzliche Grüße richten wir Ihnen aus Nowotscherkassk aus! Meine Frau und ich finden es wunderbar, hier zu sein, unsere Freunde zu treffen und neue Menschen kennen zu lernen. Ich bin zum ersten Mal in Deutschland und mich beeindruckt, wie die Menschen hier miteinander umgehen, mir gefallen die Landschaft und die Anlage der Städte. Europa dient uns in vielem als Vorbild: in der Beziehung der Menschen untereinander, in der Art der Unterhaltung der Städte, Straßen und Häuser.

Russland gehört gleichzeitig zu Europa und zu Asien. Es bildet eine Brücke zwischen den beiden Kontinenten, und unser Land gehört auch zum Europarat. Die Kirche in Nowotscherkassk dient als Brücke zwischen den Menschen und Gott: sie hilft dem, der Trost sucht. Ihr Motto ist das Wort Jesu: 'Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken' (Matthäus 11,28). Desgleichen ist unsere Kirche seit langem eine Brücke zwischen den damaligen Deutschen Siedlern und den einheimischen Kosaken. Heute ist das historische Kirchengebäude nicht nur ein Beispiel der europäischen Architektur, sondern es baut Brücken zwischen den Menschen.

Was mich besorgt ist die Beziehung zwischen den Politikern unserer Länder. Während Politiker die Brücken zwischen unseren Völkern zerstören, müssen wir nicht nur die Gasleitung „Nordstream II“ bauen, sondern neue Verbindungen schaffen: Brücken der Liebe, des gegenseitigen Verständnisses und der Freundschaft zwischen den einfachen Menschen. Ich würde gern in Frieden und Verständigung leben. Und das möchten alle einfachen Menschen. Politik ist eine sehr komplizierte Sache, häufig unterscheidet sich die Sicht der Politiker von der des einfachen Bürgers. Und ich hoffe, dass alle, die hier versammelt sind, Frieden suchen zwischen den Familien und den Völkern, dass sie Freunde sein wollen, die sich ohne Einschränkungen besuchen können.

Ich glaube, dass wir mit vereinten Kräften die Beziehungen zwischen den Völkern verbessern können und dass dann Friede und Verständigung möglich sind. Solche Treffen wie dieses werden gute Früchte zeigen. Gott schenke uns seinen Segen dazu!"

Mamalyga Nordkirchenklein

Abgesehen von der Teilnahme an den Europatagen hatte das Ehepaar Mamalyga noch einen anderen Auftrag. Sie berichteten bei der Spenderversammlung des Hilfswerks aus der Arbeit ihrer Gemeinde und hatten viel Post von und für die Babuschki zu transportieren. Alles haben sie mit Bravour absolviert und ihre Stadt und Gemeinde sehr gut vertreten.

Foto: Alexander und Vera bei einem Ausflug zum Schloss Nordkirchen bei herrlichstem Herbstwetter.

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