Kurzandacht zum Wochenspruch für die 52. Woche 2020
Freuet euch im Herrn allezeit! Noch einmal wiederhole ich’s: „Freuet euch!“ Laßt eure Sanftmut allen Menschen kund werden: Der Herr ist nahe! Philipper 4, 4.5 (Menge)
Ist es angebracht, mitten in einem harten lock-down, aufzufordern: „Freuet euch!“?
Der Großvater, der hier schreibt, wird seine Kinder und Enkelkinder dieses Jahr an Weihnachten schmerzlich vermissen. Aber er ist auch gezwungen, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Und dann erkennt er, dass er und wir es hier in unserem Land noch vergleichsweise gut getroffen haben.
„Freuet euch!“ ruft Paulus seiner Gemeinde in Philippi zu, der ersten, die er in Europa gegründet hat. Die, die ihm von allen Gemeinden wohl am meisten Freude gemacht hat. Die, von der er sogar finanzielle Zuwendungen annimmt ohne zu befürchten in schlechtes Licht zu geraten.
„Freuet euch!“ ruft er ihnen zu, obwohl er ein Gefangener ist und den Tod erwarten muss.
„Freuet euch!“ ruft er ihnen zu, weil er weiß, dass Freude ansteckend ist. Wahrscheinlich war es schon seine eigene Freude, die die Philipper zum Christentum angesteckt hat.
Gibt es einen Grund für diese Freude? Paulus ist überzeugt: Ja! Denn Gott ist uns in Jesus ganz nahe gekommen. Übrigens nicht nur damals vor 2000 Jahren. Übrigens nicht nur an Weihnachten. Gott ist uns allen immer ganz nahe: Er steht vor unserer Herzenstür und wartet darauf eingelassen zu werden.
„Freuet euch!“ ruft er ihnen und uns zu. Denn an unserer Freude kann unser Nachbar erkennen, dass das stimmt, dass Gott uns in Jesus ganz nahe ist. Nur der oder die Begeisterte kann begeistern. Deshalb sollen wir Christen unsere Freude über die Nähe Gottes laut und deutlich machen. Gott möchte ja, mit unserer Mitwirkung, alle Menschen erreichen.
Deshalb: „Freuet euch!“
Christof Wiedermann
Prädikant