Die Oberste Stadtkirche, auch Marienkirche genannt, entstand wohl in der Mitte des 14. Jahrhunderts im Zusammenhang der Stadterweiterung Iserlohns. Anfänglich befand sich an der Stelle eine von der St. Pankratiuskirche (Bauernkirche) abhängige Burgkapelle, geweiht den Heiligen Cosmas und Damian. Dieser Bau soll um 1330 errichtet worden sein.
Die Gestalt der heutigen Kirche entstand wohl im 15. Jahrhundert. Beim Stadtbrand von 1500 brannten die beiden Türme ab, wurden danach aber wieder aufgebaut. Nach der Reformation war die Kirche evangelische Hauptpfarrkirche.
Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche ist der geschnitzte Flügelaltar mit einer maßwerkverzierten Mensa, um 1400 entstanden, mit 18 Apostel- und Heiligenfiguren und einer Kreuzigungsgruppe im überhöhten Mittelteil. Die Tafelgemälde von der Rückseite des Altares, etwa 1450 vom sogenannten Meister des Iserlohner Marienlebens geschaffen, sind 1952 in die Rückwand des Chorgestühls eingearbeitet worden. Auf acht Tafeln sind kunstvoll Motive aus dem Leben Marias gestaltet. Im Kirchenraum befindet sich eine überlebensgroße Ritterfigur aus dem 15 Jahrhundert, vermutlich des hl. Pankratius.
Die Kirche ist nicht nur ein geschätztes und wichtiges historisches Baudenkmal, sondern auch ein stadtbildprägendes Element und eine beliebte Gottesdienst-, Kultur-, und Begegnungsstätte für die Iserlohner Bürgerinnen und Bürger. Im Laufe der Jahrhunderte erfolgten immer wieder diverse Renovierungen und Instandsetzungen. Um die Funktionalität und den allgemeinen Bauzustand der Obersten Stadtkirche zukunftsfähig zu gestalten und auch für die Folgegenerationen zu erhalten, wurde sie in den Jahren 2022 bis 2024 aufwändig renoviert:
Innenrenovierung (Anstrich der Wand- und Deckenbereiche)
Beseitigung bautechnischer Schäden
Orgelreinigung
Restauration der vorhandenen Exponate
Modernisierung der Licht-, Ton- und Präsentationstechnik