Kirchen und Kino in der Saison 2024/25 25.11.2024: Mein fabelhaftes Verbrechen
“Kirchen und Kino” jetzt in der 21. Spielzeit
Die ökumenische Filmreihe “Kirchen und Kino” läuft im Filmpalast Iserlohn in der 21. Spielzeit. Von September 2024 bis Mai 2025 werden wieder acht herausragende Filme gezeigt, umrahmt von einer thematischen Einführung und einem Nachgespräch.
“Die Filme erzählen von Menschen, die sich in schwierigen Zeiten nicht unterkriegen lassen möchten”, berichtet Ulrich Vaorin, Medienreferent des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn. Sie rückten dabei die Krisen der Zeit – Klimawandel, Kriege und Diskriminierung – in den Blick, zeigten aber auch hoffnungsvolle Wege auf. In dieser Staffel sind sogar mehr humorvolle Filme dabei, als üblich.
Die Reihe läuft in mittlerweile 29 Orten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. In Iserlohn ist “Kirchen und Kino” ein großer Erfolg und deckt außerdem eine Sparte von Filmen ab, die im regulären Betrieb nicht gezeigt werden können, erklärt Theaterleiter Kai Kamphenkel. Er freut sich besonders auf den italienischen Film “Morgen ist auch noch ein Tag”, den er eigentlich schon im Sommer zeigen wollte, während die italienische Mannschaft in Iserlohn zu Gast war. Das hatte jedoch nicht geklappt, deshalb freut er sich nun umso mehr.
Silvia Beckmann, die das Projekt von katholischer Seite aus betreut, freut sich besonders auf “Rose”, ein dänisches Roadmovie über eine schizophrene Frau. Als Psychoonkologin begleitet Beckmann Menschen mit Krebserkrankung. Der Film zeige wie ihre Arbeit sehr schön auf, wie Menschen “zwischen all den Katastrophen im Alltag ihre Glücksmomente finden”. Beckmann beobachtet, dass vielen Menschen auch die Gespräche nach den Filmen sehr wichtig sind, gerade wenn es um emotionale Themen geht.
Die Filme laufen jeweils um 20 Uhr, der Eintrittspreis beträgt 7,50 Euro. Die Karten können vor Ort oder online im Filmpalast Iserlohn erworben werden, alle Veranstaltungen sind bereits im Vorverkauf. In der vergangenen Spielzeit wurde zum ersten Mal ein Film ein zweites Mal gezeigt, weil die Nachfrage so groß war. In diesem Jahr finden die Vorführungen deshalb im größeren Kinosaal 4 statt, der außerdem bessere technische Bedingungen für die Moderation bietet.
Die nächsten Filme sind:
25.11.2024: Mein fabelhaftes Verbrechen, Frankreich 2023, Regie: François Ozon
Eine mittellose Schauspielerin wird im Paris der 1930er Jahre des Mordes an einem berühmten Produzenten beschuldigt, mit dem Argument der Notwehr jedoch freigesprochen. Der Prozess bringt Ruhm und Geld mit sich und ändert ihr Leben schlagartig. Großartig inszenierte, doppelbödige Krimikomödie, die temporeich unterhält und Geschlechterverhältnisse satirisch zuspitzt.
06.01.2025: Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris, Dänemark/Frankreich 2022, Regie: Niels Arden Oplev
Auf einer Busreise mischt eine schizophrene Frau mit ihrer unverblümten Art die Reisegruppe auf. Schnell gerät ihre gesamte Familie zwischen die Fronten. Doch in Paris angekommen wird klar, dass alle ihr Päckchen zu tragen haben. Subtil lakonische Wendungen und eine charismatisch-bezaubernde Hauptdarstellerin lassen trotz der Schwere des Themas Feel-Good-Momente zu.
03.02.2025: The Zone of Interest, USA/Großbritannien/Polen 2023, Regie: Jonathan Glazer
Die Familie Höß lebt im Sommer 1943 am Rande von Auschwitz in einer Villa und blendet das furchtbare Geschehen jenseits der KZ-Mauern aus. Aus der Diskrepanz zwischen biederer Bürgerlichkeit und dem Wissen um den industriell organisierten Massenmord erwächst eine schwer erträgliche Spannung, die diesen mit zwei Oscars ausgezeichneten Film zu einem Ereignis macht.
03.03.2025: Morgen ist auch noch ein Tag, Italien 2023, Regie: Paola Cortellesi
Italien, 1946. In einem Wohnblock in Rom lebt eine dreifache Mutter in einer durch den gewalttätigen Mann bestimmten Ehe und träumt davon, tief ver innerlichte patriarchale Strukturen aufzubrechen. Mit enormem Einfallsreichtum gelingt Multitalent Paola Cortellesi ein flammendes Plädoyer für Selbstbestimmung, das in Italien zum Kassenschlager avancierte.
07.04.2025: Green Border, Polen/Frankreich/Tschechien 2023, Regie: Agnieszka Holland
Regisseurin Agnieszka Holland wirft in ihrem Drama bedrückende Schlaglichter auf die Situation an der »grünen Grenze« zwischen Polen und Belarus, über die Geflüchtete in die EU gelangen wollen. Dabei stellt sie die radikale Frage danach, wie weit wir bei der »Abwehr« von Menschen, deren Interesse ein besseres Leben oder das Überleben ist, zu gehen bereit sind.
05.05.2025: The Quiet Girl, Irland 2022, Regie: Colm Bairéad
Im Frühjahr 1981 wird ein Mädchen zu Verwandten aufs Land gebracht. Das schweigsame Kind soll hier den Sommer verbringen, ohne ihren Eltern zur Last zu fallen. In der Obhut der Pflegefamilie blüht sie langsam auf und entdeckt ein ganz neues Leben. Ein wunderschöner Film über die Bedeutung von Geborgenheit und Vertrauen.
Das ausführliche Programm und die Termine
Quelle: Kirchenkreis Iserlohn